True Love & Bad Guys by Anna Graf

True Love & Bad Guys by Anna Graf

Autor:Anna Graf [Graf, Anna]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-10T05:00:00+00:00


Fünfzehn

Der Sonntag begann hektisch. Marcus und ich hatten natürlich verschlafen nach unserer stürmischen Nacht. Ich war um elf mit meinen Freundinnen verabredet, jetzt war es schon kurz davor.

Unser Brunch fand zwar gleich hier im ‚Anton‘ statt, aber ich hatte nur mein Abendkleid von gestern, es wäre mehr als merkwürdig gewesen, damit den Rest des Tages herumzulaufen. Also musste ich vorher noch quer durch die Stadt zu Alex und mich umziehen. Marcus hatte auch nicht mehr viel Zeit, er war für zwölf Uhr verabredet, aber er fuhr mich zu Alex‘ Wohnung und hielt vor ihrer Haustür.

„Wann sehen wir uns?“, fragte er nach einem langen Kuss.

Und schon würde es Probleme geben. Ich wusste, warum ich einer festen Beziehung bisher aus dem Weg gegangen war. Meine Zeit war verplant, die meisten Abende gehörten der Band, wie passte Marcus da jetzt rein?

„Diese Woche bin ich ausgebucht“, sagte ich. „Wir spielen an vier Abenden und wenn wir nicht spielen, proben wir.“

„Nicht dein Ernst, oder?“

„Natürlich ist das mein Ernst, ich bin Profimusikerin, ich stehe nicht ab und zu mal auf der Bühne, weil ich sonst nichts anderes zu tun habe. Wir können uns doch anschließend sehen.“

„Und das wäre? So gegen drei Uhr morgens?“

„Könnte passieren, ja.“

Das gefiel ihm ganz und gar nicht, seine Hände krallten sich um das Lenkrad und er starrte mit verkniffenem Blick durch die Windschutzscheibe. Ich legte beschwichtigend eine Hand auf seinen Arm.

„Das wird sich alles finden, bitte mach kein Drama draus.“

„Ich mache kein Drama draus“, antwortete er grollend. „Aber was hat das alles für einen Sinn, wenn ich dich nie zu Gesicht bekomme.“

„Du wirst mich zu Gesicht bekommen, morgen spielen wir zwar auswärts, da sind wir vor fünf Uhr morgens nicht zurück, aber am Dienstag sind wir wie immer im ‚Snake‘, komm doch einfach hin und wir verbringen den Abend gemeinsam.“

„Gemeinsam mit dreihundert anderen Leuten, stellst du dir so eine Beziehung vor?“

Langsam reichte es mir.

„Haben wir eine Beziehung? Wirklich? Ich weiß nicht, wie ich mir eine Beziehung vorstelle, Marcus, da fehlt mir die Erfahrung, denn ich hatte noch keine. Für mich ist das alles ziemlich neu. Und falls wir eine Beziehung haben … du kannst doch nicht von mir erwarten, dass ich von einer Minute auf die andere mein Leben komplett ändere. Ich arbeite in unserer Firma und ich bin Sängerin, das steht für mich absolut im Vordergrund. Ich will erfolgreich sein, ich habe Verpflichtungen meiner Band gegenüber und die nehme ich sehr ernst. Wir werden eine Lösung für uns finden, aber ich lasse mich keinesfalls unter Druck setzen.“

Marcus Finger trommelten jetzt Stakkato auf dem Lenkrad.

„Es war ganz und gar nicht meine Absicht, dich unter Druck zu setzen, ich wollte lediglich mit dir zusammen sein. Ich weiß, was ein voller Terminkalender ist. Aber du kannst nicht ernsthaft glauben, dass ich hinter dir herlaufe und darauf warte, dass du mal ein paar Minuten für mich erübrigen kannst. Wenn es so problematisch für dich ist, etwas Zeit für uns zu finden, sollten wir die ganze Sache vergessen.“

Er drehte mir sein Gesicht zu und ich erschrak.



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